Von Scheuermilch und Pflanzendrink
Zunächst einmal: Haferdrink ist eigentlich keine Milch. Denn pflanzliche Milchalternativen dürfen in der EU nicht mehr als Milch bezeichnet werden. Während im Alltag trotzdem noch von Hafer-, Kokos-, und Cashewmilch gesprochen wird, gibt es offiziell nur die Bezeichnungen „pflanzlicher Milchersatz“ oder „Pflanzendrink“. Aber Achtung, nicht überall wo „Milch“ drauf steht, ist im Umkehrschluss auch Milch drin. Stichwort: Scheuermilch. Inzwischen ist die Anzahl der pflanzlichen Milchersatzprodukte sehr gestiegen und Du wirst in jedem Supermarkt fündig. Nicht nur bei Laktoseintoleranz oder veganer Ernährungsweise wird auf pflanzlichen Milchersatz zurückgegriffen, sondern auch wegen des Geschmacks oder der Abwechslung.
Was ist Haferdrink?
Der Pflanzendrink wird aus dem Getreide Hafer gewonnen. Man verwendet hierfür üblicherweise Saathafer, denn nur dieser eignet sich zum menschlichen Verzehr. Hafer wird fast überall auf der Welt angebaut – auch in Deutschland! Die hier handelsüblichen Varianten sind zarte und grobe Haferflocken oder Schmelzflocken, wobei grobe Flocken noch nicht gespalten sind. Findet die Spaltung vor dem Verzehr statt, können die in den Flocken enthaltenen Zuckermoleküle schneller ins Blut gelangen und sorgen so für einen rascheren Anstieg des Insulinspiegels. Haferflocken haben mit 10 g Ballaststoffen pro 100 g einen hohen Ballaststoffgehalt und sind dank 14 g Eiweiß pro 100 g auch noch eine wahre Proteinquelle.
Haferdrink selber machen
Schritt 1: Welche Flocken sind die Richtigen?
Wie Du eben gelesen hast: Haferflocken sind nicht gleich Haferflocken. Für Haferdrink eignen sich am besten die feinen Haferflocken. Auch kernige Flocken lassen sich grundsätzlich verarbeiten, sind jedoch etwas gröber und müssen vorab eingeweicht werden. Daneben benötigst Du nur noch Wasser, ein wenig Salz und je nach Belieben noch ein Süßungsmittel, wie zum Beispiel Datteln. Außerdem brauchst Du einen Mixer bzw. ein Püriergerät sowie ein feines Sieb oder alternativ ein Geschirrtuch oder Nussdrinkbeutel.
Eignen sich perfekt für Haferdrink: feine, zarte oder Kleinblatt-Haferflocken
Schritt 2: Mix it up!
Wasser, eine Prise Salz und Haferflocken, entweder trocken oder eingeweicht, miteinander vermengen und in das Mixgerät geben. Für 100 g Haferflocken benötigst Du etwa 1 Liter Wasser. Nun kannst Du gerne noch ein paar entsteinte Datteln für die Süße hinzugeben. Danach wird die Masse auf höchster Stufe gemixt, sodass eine milchartige Konsistenz entsteht. Achte darauf, zwischendurch immer wieder eine Mix-Pause einzulegen, denn wenn sich das Gemisch erwärmt, wird es zu fest. Der Drink sollte stets flüssig bleiben. Alternativ können die Flocken, bevor Du sie pürierst, mit heißem Wasser aufgegossen werden. Hier musst Du die Masse mindestens zwei Stunden abkühlen lassen und immer wieder umrühren, sodass keine Klumpen entstehen. Danach kannst Du sie wie oben im Mixer verarbeiten. Durch das Aufkochen wird der Drink ein wenig aromatischer und mitunter auch geschmacksintensiver, allerdings ist diese Methode etwas aufwändiger und braucht mehr Zeit.
Egal, welche der beiden Methoden Du genutzt hast: Zuletzt gießt Du die Masse durch das feine Sieb oder presst sie in einem leicht feuchten Geschirrtuch oder Nussdrinkbeutel aus. Hierbei werden grobe Reste aus der flüssigen Masse herausgetrennt.
Schritt 3: Die Aufbewahrung
Der selbstgemachte Haferdrink hält sich im Kühlschrank mindestens zwei Tage, maximal vier Tage, je nach Kühlungsgrad. Es kann durchaus sein, dass er nach dem zweiten Tag etwas an Geschmack verliert.