Wilde Küche Europas: Früchte, Wildkräuter & Nüsse

Wildfrüchte: Für leckere Rezepte oder als Snack 

Ein Spaziergang durch den Wald kann nicht nur super schön und entspannend sein, sondern auch Dein kulinarisches Repertoire aufmischen! Viele Wildfrüchte wachsen nämlich buchstäblich vor unserer Haustür. Statte Dich aber unbedingt mit einem Bestimmungsbuch oder einer App zur Pflanzenbestimmung aus, um sicherzugehen, dass die Früchte auch wirklich essbar sind. Einige Früchte könnten sonst nämlich leicht mit giftigen Varianten verwechselt werden. Wir haben mal einige der am häufigsten vorkommenden Sorten für Dich zusammengesucht:

• Kornelkirschen: Diese Früchte können roh vernascht werden und schmecken nicht nur wie Kirschen, sie sehen auch so aus! Sie sind ideal zum Snacken und für Marmeladen, Desserts oder Likör. Außerdem eignen sie sich genauso gut zum Kirschkernweitspucken wie auch ihre berühmten dunkelroten Kolleginnen.

• Wilde Heidelbeeren: Heidelbeeren kennst Du wahrscheinlich nur aus dem Supermarkt, aber wusstest Du, dass die süßen, dunkelblauen Beeren auf niedrig wachsenden Sträuchern zu finden sind? Aber Vorsicht: Im Gegensatz zu den Blaubeeren aus dem Supermarkt ist die Farbe hartnäckig und lässt sich nur schwer wieder von Händen und Kleidung entfernen.

• Holunderbeeren: Holunderbeeren sind kleine, dunkle Beeren, die in großen Dolden an rot-pinken Stielen wachsen. Du kennst sie sicherlich aus Säften, Marmeladen und Kuchen. Auch hier gilt: Den Fruchtsaft lieber von Deiner Kleidung fernhalten! Die Blüten kannst Du ebenfalls nutzen, z. B. um Holunderblütensirup oder einen Hollerkücherl zu zaubern. 

• Hagebutten: Die ovalen rot-orangen Früchte der wilden Rosen haben einen leicht säuerlichen Geschmack und enthalten Vitamin C. Du kannst sie zu Tee aufgießen oder zu Marmelade verarbeiten.
• Walderdbeeren: Walderdbeeren sehen aus wie die Miniatur-Variante der Erdbeeren aus dem Supermarkt. Mit ihrem süß-säuerlichen Geschmack und ihren herzförmigen Blättern kannst Du sie leicht erkennen. Sie sind nicht nur super lecker, sondern auch eine beliebte Zutat für Desserts, Marmeladen, Smoothies oder pur als Snack während einer Wanderung und beim Campen.

Die Saison für diese köstlichen Wildfrüchte zieht sich normalerweise von Frühjahr bis Herbst durch die meisten Teile Europas. In den nordischen Wäldern kannst Du besonders viele dieser Beeren aufspüren. Aber je nachdem, wo Du unterwegs bist und wie das Wetter gerade so drauf ist, variieren die Erntebedingungen. Also recherchier am besten noch mal, wann und wo Du diese wilden Schätze am besten finden kannst. Sicher ist sicher! 

Wildkräuter: Vielseitige Zutat für eine extra würzige Note

Wildkräuter sind echte Allrounder in der Wildnisküche. Sie sind nämlich nicht nur aromatisch, sondern stecken auch voller Vitamine und Mineralstoffe. Einige von ihnen kennst Du wahrscheinlich besser unter „Unkraut, aber eigentlich zu Unrecht.

Viele Arten werden seit Jahrhunderten traditionell als Heilkräuter verwendet, doch die Identifikation und richtige Nutzung von Wildkräutern erfordert ein kleines bisschen Know-how und vor allem Aufmerksamkeit. Wenn Du Dir nicht ganz sicher bist, schnapp Dir lieber Bestimmungsbücher oder Apps, bevor Du wild drauf los erntest. Hier sind einige der Wildkräuter, die Du in freier Wildbahn treffen könntest:

• Bärlauch: Bärlauch ist eine der bekanntesten Wildpflanzen in Europa und wie gemacht für alle Knobi-Fans durch seinen knoblauch-ähnlichen Geschmack. In der Blütezeit von Ende April bis Anfang Mai können sogar ganze Waldabschnitte nach Bärlauch riechen! Er eignet sich richtig gut für Pesto, Kräuterbutter (oder -margarine), Suppen, Soßen und als Pastagewürz. 
• Giersch: Du erkennst das Kraut an seinen gezackten Blättern. Mit seinem mild-würzigen Geschmack ist er das i-Tüpfelchen für Salate, Smoothies oder Dein Lieblingsgericht. 
• Löwenzahn: Mit seinen gezackten Blättern und dem strahlenden Gelb seiner Blüten bringt er jeden Teller zum Leuchten. Sein leicht bitteres Aroma verleiht Salaten, Dips und Gemüsegerichten eine Extraportion Pep. Und aus seinen Blüten kannst Du eine leckere pflanzliche Honigalternative zaubern! Cool, oder?
• Sauerampfer: Diese Pflanze hat lange, lanzettförmige Blätter und einen – you guessed it – säuerlichen Geschmack. Er gibt Suppen, Soßen und Salaten eine erfrischende Säure und kann auch als Gewürz für Fisch oder Eierspeisen dienen.
• Schafgarbe: Dieses krautige Gewächs hat fein gefiederte Blätter und ist leicht in Blumenwiesen zu finden. Schafgarbe erinnert geschmacklich an Rucola und gibt Salaten, Sandwiches und Pasta eine würzige Note. Kein Wunder, dass sie in der mediterranen Küche so beliebt ist.

Jetzt bist Du bereit, die kulinarische Wildnis zu rocken! Die Vielfalt an Wildfrüchten und -kräutern ist sehr abwechslungsreich und bietet eine wahre Aromavielfalt. Sobald Du den Dreh raus hast und die Pflanzen souverän bestimmen kannst, erwartet Dich ein Festival der Sinne. 

Nüsse & Samen: Crunchy Snack frisch aus der Wildnis

In europäischen Wäldern wirst Du nicht nur Früchte und Kräuter finden, sondern auch eine Fülle von Nüssen und Samen. Die verschiedenen Nüsse und Samen sind nicht nur kulinarische Schätze, sondern stecken auch voller wertvoller Nährstoffe, ideal für Outdoor-Enthusiast:innen.

• Haselnüsse: Haselnüsse findest Du in gemischten Wäldern und erkennst sie an ihren rundlichen Schalen. Die Erntezeit erstreckt sich vom Spätsommer bis zum Herbst, also schnapp Dir Deinen Nussknacker und mach Dich bereit. Du kannst sie roh knabbern, rösten oder in so ziemlich jedes Gericht einbauen, von Kuchen bis zu Salaten. 
• Walnüsse: Walnüsse sind leicht an ihrer grünen fleischigen Schale zu erkennen. Die eigentlichen Nüsse sind jedoch noch in der harten braunen Schale versteckt und reifen im Herbst. Sie sind nicht nur lecker, sondern auch vollgepackt mit Omega-3-Fettsäuren und Antioxidantien, was sie zu den Superhelden der Nüsse macht. Walnüsse kannst Du pur snacken oder zu Salaten oder Backwaren hinzufügen.
• Bucheckern: Bucheckern sind die Samen der Buche und haben eine dreieckige, schalenartige Hülle, die entfernt werden muss, um an das essbare Innere zu gelangen. Sie sind im Herbst reif und Du kannst sie z. B. rösten und mahlen, um Mehl herzustellen – ein echtes Multitalent in der Wildnisküche.
• Sonnenblumenkerne: Sonnenblumenkerne kannst Du von den verblühten Sonnenblumen sammeln. Sie sind oft von Spätsommer bis Herbst auf sonnigen Lichtungen und Wiesen zu finden. Sonnenblumenkerne eignen sich sowohl pur als Snack als auch als Topping für Salate und Müsli – so lecker!

Psst… kleiner Tipp: Wenn Du nicht gerade zur richtigen Saison im Wald unterwegs bist, kannst Du auch super easy bei uns im Onlineshop Deine Lieblingsnüsse und Nussmischungen bekommen!

Sicherheit & Nachhaltigkeit für Deine Wildnisküche

Beim Kochen in oder mit der Wildnis geht es nicht nur um Geschmack, sondern auch um Verantwortung. Hier ein paar goldene Regeln: 

1. Finger weg von Naturschutzgebieten, Privatbesitz und geschützten Arten. 
2. Nur so viel sammeln, wie Du wirklich brauchst, um das Ökosystem nicht unnötig zu belasten – die Natur wird es Dir danken! 
3. Sei auf der sicheren Seite. Keine giftigen Pflanzen einsammeln und die Beeren, die dicht am Boden wachsen, lieber an Ort und Stelle lassen, um dem Fuchsbandwurm aus dem Weg zu gehen.

Last but definitely not least: Du solltest natürlich vorsichtig sein beim Umgang mit Feuer im Freien und darauf achten, dass das Lagerfeuer oder der Campingkocher sicher platziert ist und nichts in Brand gesetzt wird.

Genuss in der Wildnis

Das Kochen und Essen in der Wildnis bietet auch eine gute Möglichkeit, Freund:innen und Familie zusammenzubringen und den Moment gemeinsam zu genießen. Im Freien zu essen kann ein echtes Erlebnis für die Sinne sein: die frische Luft, die Geräusche der Natur und das frisch zubereitete Essen unter freiem Himmel. Wenn Du es Dir etwas einfacher machen möchtest oder es gerade nicht die Saison für die wilden Zutaten ist, die Du benötigst, dann schau in unserem Onlineshop vorbei – hier wirst Du immer fündig! Frische Wildkräuter kannst Du auch im Supermarkt bekommen. So kannst Du Dir jederzeit das Wildnisfeeling nach Hause holen!

Mit einigen Vorbereitungen kannst Du eine wunderbare Zeit mit Deinen Lieben in der Natur verbringen. Das schafft definitiv Erinnerungen, die für immer bleiben! Mit unseren praktischen Tipps und Rezepten für die Wildnisküche bist Du bestens gerüstet für Dein nächstes kulinarisches Abenteuer à la „7 vs. Wild“ in der europäischen Wildnis!

Da Du jetzt über die leckeren Früchte und Kräuter der Wildnis informiert bist, möchtest Du sicherlich einige Rezepte ausprobieren, um diese Zutaten in köstliche Gerichte zu verwandeln. Du kannst die Zutaten nach Jahreszeit und Verfügbarkeit variieren und Deine eigenen saisonalen Lieblingsrezepte entwickeln. Hier ist eine Auswahl unserer Favoriten:

Selbstgemachte Waldbeerenmarmelade

Einfaches Rezept für einen Wildkräutersalat

Fruchtige Pancakes mit frischen Zutaten aus der Wildnis

Wilde Suppen & Eintöpfe: Wildkräuter als Aromakick